Achille Castiglioni
Achille Castiglioni - ein italienischer Design-Pionier
Der italienische Architekt und Industriedesigner Achille Castiglioni wurde 1918 in Mailand geboren und verstarb dort 2002. Er studierte am Mailänder Polytechnikum Architektur und promovierte 1944.
1945 gründete er zusammen mit seinen Brüdern Pier Giacomo (*1913, †1968) und Livio (*1911, †1979), die bereits 1938 mit ihrem Kombiradio „Phonola“ aufgefallen waren, ein eigenes Architekturbüro. Castiglioni prägte durch seine designtheoretische Grundlagenforschung und seine vielseitigen Produktentwürfe nachhaltig das italienische Nachkriegsdesign. Dabei steht sein Name besonders für die Entwicklung moderner Beleuchtung. Ein Klassiker wurden seine 1962 für Flos entworfene Tischleuchte „Taccia“ und das Modell „Noce 1“, deren Pressglasschale in Form und Struktur einer Nuss nachempfunden ist.
Er entwarf aber auch Möbel und technische Geräte, baute Kirchen, Privathäuser und den „Permanente“-Turm in Mailand. 1981 wurde ihm der Lehrstuhl für Inneneinrichtung und Industriedesign der Fakultät für Architektur am Mailänder Polytechnikum anvertraut. Castiglionis Kunden waren die Firmen Flos, Gavina, Kartell, Zanotta, B&B, Siemens und Fiat.
Ein früher Möbelentwurf Castiglionis, der international Furore machte und heute in der ständigen Ausstellung des Museum of Modern Art in New York zu sehen ist, war der Hocker „Mezzadro“ aus dem Jahre 1957. Der Hocker wurde von Zanotta hergestellt, ebenso wie das Modell „Sella“ (mit Pier Giacomo Castiglioni), das aus einem Fahrradsattel auf einer Stahlstange besteht und als Sitz zum Telefonieren gedacht ist.
Mobiles und legeres Wohnen war Castiglionis Leitgedanke beim Möbelentwurf. Als engagierter Befürworter des Redesign kreierte er 1979 den Klapptisch „Cumano“. Als Beleuchtungsdesigner entwarf Castiglioni 1962 zusammen mit seinem Bruder Pier Giacomo das Modell „Arco“.
Mit seinen Objekten gewann er mehrmals den Compasso d'Oro, einige seiner Kreationen sind in der ständigen Ausstellung des Museum of Modern Art in New York zu sehen. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen